Der Weinberg

Die Qualität eines Weines wird bei am Weinberg gemacht. Nur wenn gesunde Trauben wachsen, kann daraus auch ein schöner Wein entstehen. Dabei sind die folgenden Arbeiten entscheidend:

Kurz zum Aufbau des Weinbergs

Damit die Reben so wachsen, dass wir als Winzer auch später an die Trauben kommen, müssen die Reben in Reichweite des Arms gehalten werden. Dabei hat sich in Deutschland der sogenannte Drahtrahmen durchgesetzt. Hier werden Pfähle im Abstand von 4 bis 6 Meter in den Boden gerammt. An diesen Pfählen werden 4-5 Drähte ab ca 70 cm Höhe im Abstand von ca 25 cm gespannt. Am untersten Draht werden der Stamm der Reben mit einem Pflanzstab festgebunden. Am nächsten Draht wird dann die sogenannte Fruchtrute befestigt. Aus den Augen der Fruchtrute wachsen dann die Jahrestriebe an denen dann 2 bis 3 Trauben pro Trieb heranreifen werden. Diese Triebe werden durch die oberen Drahtreihen aufrecht gehalten.

Im Frühjahr werden die letztjährigen Fruchtruten abgeschnitten und als sogenanntes Holz aus dem Drahtrahmen gezerrt. Platz für Neues. Am 2-jährigen Holz wachsen die besten Trauben. Deshalb lässt man jedes Jahr neben der aktuellen Fruchtrute schon die nächstjährige Fruchtrute wachsen. Diese neue Fruchtrute hat hoffentlich die Tortur des letzten Jahres überlebt, ist gesund und lang genug zum Anbinden an den Draht. Wir binden eine neue Fruchtrute als Flachbogen talabwärts an.

Beim Biegen der Ruten muß man darauf achten, dass die Ruten nicht brechen. Am Ende werden die Ruten abgeschnitten (der Anschnitt) der das Wachstum der Rebe anregt. Mit der Länge der Rute legt man gleichzeitig fest, wieviele Trauben geerntet werden sollen. Das ist entscheidend für die Qualität der Trauben.

Pflanzenschutz muss sein

Wenn das Wachstum beginnt, interessieren sich nicht nur die Winzer für die Reben.

All diese Einflüsse können bis zum Totalverlust führen. Deshalb ist der Pflanzenschutz so wichtig. Ohne geht es nicht. Aber das 'wie' kann unterschiedlicher nicht sein. Rehe lassen sich durch Schaffett vergraulen, Raupen lassen sich von Hand absammeln. Viele Insekten haben Gegenspieler, die man einfach nur machen lassen muss. Die Gassen zwischen den Rebzeilen kann man mähen oder walzen. Wenn der rote Milan über den Reben kreist, dann sind die Stare nicht mehr zu sehen. Nur die Pilze sind so massiv vorhanden, dass die Reben davor mit entsprechenden Mitteln präventiv geschützt werden müssen. Diese Mittel bilden eine Schutzschicht auf den Pflanzenteilen und verhindern so das Anwachsen der Pilze.

Wir haben außerdem die klassischen Reben alle gerodet. Sie wurden ersetzt durch Neuzüchtungen, die eine hohe Widerstandskraft gegen die Pilze haben. Dadurch müssen wir viel weniger und seltener die Reben behandeln. Außerdem nutzen wir den Informationsdienst VitiMeteo, der Vorhersagemodelle für den richtigen Zeitpunkt von Pflanzenschutz hat.

Das Kultivieren

Eine weitere Maßnahme zur Reduktion von Angreifern auf die Trauben, ist die zeitnahe Kultivierung der Pflanzung z.B. durch Entblättern der Traubenzone. Hierdurch wird die sog. Laubwand 'luftiger' und lichtscheue Flora und Fauna (Pilze und manche Insekten) bleiben weg. Entfernung von Geiztrieben, Reduktion der Trauben und die Entfernung der Triebspitze zum richtigen Zeitpunkt sind wichtige Tätigkeiten zur Steigerung der Traubenqualität.

Zur Kultur gehört natürlich auch die jährliche Lese mit vielen Freunden und Helfern. Wir versuchen aus der Lese ein 'Event' für unsere Lesehelfer zu machen, weshalb wir uns freuen, daß diese immer wieder kommen. Bei der Lese werden die Trauben nicht einfach nur abgeschnitten. Nein, diese werden genau in Augenschein genommen und schlechte Beeren werden gleich entfernt. Und klar, es wird regelmäßig geprüft, ob die Trauben auch schmecken ...

Diese Handlese ist zwar aufwendiger, aber dafür ist das Lesegut anschließend beste Qualität. Nach der Lese fahren wir gemeinsam in die Kelter und führen die ersten Verarbeitsungsschritte gleich mit dem frischen Trauben durch.